Im Kanton St. Gallen fordert Landammann Gallus Jakob Baumgartner, ein aus Altstätten stammender Rheintaler, bereits 1835 einen Schienenweg von St. Gallen nach Rorschach und von da durch das ganze Rheintal bis Chur. Der umtriebige Landammann hat sich schon mit dem Ausbau des Strassennetzes und der Forcierung der Rheinkorrektion einen Namen gemacht. Er vertritt die Ansicht, dass dem Eisenbahnbau nur dann Erfolg beschieden wäre, wenn die Schweiz ins internationale Eisenbahnnetz eingebunden würde. Davon überzeugt er auch die Regierung. Dennoch kann sich der Vordenker nicht durchsetzen. Er ist zu ungeduldig und verscherzt es sich mit seinen konservativen Ratskollegen. 1847 tritt er aus der Kantonsregierung zurück.
Die ersten konkreten Eisenbahnplanungen im Rheintal datieren in den späten 1840er-Jahren. Geworben wurde dabei mit den Vorteilen, welche die Eisenbahn speziell dem Rheintal bringen würde: der Bahnbau fördere die Entsumpfung des Rietes, leite die "lästigen Binnenwasser" ab und bilde dank des hohen Bahndamms ein ideales Bollwerk gegen die gefürchteten Hochwasser des Rheins. Ausserdem würden die Bauern für ihre Landabtretungen grosszügig entschädigt, und die Gemeinden erhielten Geld für den Ausbau und den Unterhalt der Wuhre.
Bild: Landammann Gallus Jakob Baumgartner konnte sich mit seiner Forderung nach einer Eisenbahn nicht durchsetzen.