Die Alamannen ziehen ins Land
Bislang stellte man sich den Übergang von der Antike zum Frühmittelalter als eine Periode vor, die von massenhaften Völkerwanderungen geprägt war. Lange ging man davon aus, dass die germanischen Volksstämme der Alamannen und Juthungen innerhalb weniger Jahrzehnte im 6. Jahrhundert die alteingesessene romanisierte Bevölkerung in der späteren Schweiz vertrieben hätten. Erst in den letzten Jahren hat sich herauskristallisiert, dass dem nicht so war. Die so genannte Landnahme war vielmehr ein langsamer Siedlungsprozess, der sehr lange dauerte, nämlich vom frühen 5. bis ins 9. Jahrhundert. Die grösste alemannische Einwanderungswelle setzte ab dem 8. Jahrhundert ein.
Bild: Das alamannische und das keltische Siedlungsgebiet in der nachmaligen Schweiz zwischen 800 und 1000 n.Chr. Grafik: Marco Zanoli