Startschuss für die Rheintalstrecke der Süd-Ost-Bahn
Die Südostbahngesellschaft wird gegründet
Wie ist es zu dieser Bahneuphorie gekommen? Die Gründung des Schweizerischen Bundesstaates 1848 bringt frischen Schwung in die bis dahin tot gefahrene Eisenbahndiskussion. Erst jetzt werden kantonsüberschreitende Grossprojekte möglich. Die Oberhoheit über die Erschliessung der Schweiz mit der Eisenbahn erhält aber nicht der Bund, sondern die Kantone respektive eigens gegründete Privatgesellschaften. Die Bahngesellschaften schiessen wie Pilze aus dem Boden. 1853 wird die Südostbahngesellschaft SOB gegründet, die eine Baubewilligung für die durch das Rheintal führende Strecke Rorschach-Chur erhält. Neben den Gemeinden, die Aktien zeichnen, erhofft man sich weitere Finanzmittel durch internationale Beteiligungen. Die Nachbarstaaten, die sicher ebenfalls von der fertig gestellten Rheintalstrecke profitieren würden, lehnen jedoch ab. So nimmt man das Angebot einer englischen Eisenbahngesellschaft an, die sich mit 12,6 Millionen Franken an der SOB beteiligt, jedoch die Bedingung stellt, dass der Hauptaktionär Pickering als Oberingenieur engagiert werde. Im Herbst 1853 beginnen die Bauarbeiten am Streckenabschnitt Sargans-Chur.
Bild: Karl Völker, eingewanderter Deutscher und Schlossherr in Heerbrugg, gab den entscheidenden Anstoss für den Bau der Eisenbahn.