Kopfzeile

Inhalt

DIE SCHULE AM ÜBERGANG ZUR MODERNE

1650 - 1830
Das Schulwesen in den ländlichen Dörfern ist von der modernen Zeit besonders stark betroffen. Es wird quasi vom Nebenfach zum Hauptfach erhoben. Nicht zur Freude aller. In der Zeit vor 1831 war die Schule in ländlichen Gegenden wie Balgach ein steter Zankapfel. Viele Bauern sahen lange Zeit nicht ein, warum ihre Kinder eine Ausbildung brauchten. Alles, was sie zum Leben benötigten, fanden sie doch auf dem Hof. Die Eltern erzogen ihre Sprösslinge nach eigenem Gutdünken, und das ideologische, moralische Grundgerüst erhielten die Kinder in der Kirche. Ausserdem vertrug sich die Schule nicht mit den Arbeitszeiten auf dem Feld oder in der Heimarbeit. Denn Kinder waren willkommene und unerlässliche Arbeitskräfte.

Schule im Pfarrhaus von Balgach
Dennoch ist für Balgach seit 1650 eine Schule bezeugt. Sie unterstand, wie alle früheren Schulen, der Kirche. Die damaligen Personenregister führen allerdings bereits Bürger mit Lehrtätigkeit auf. Eine der ersten eigenen Schulstuben wurde in Balgach 1683 im Pfarrhaus auf der Steig eingerichtet. Sie bot Platz für 50 bis 60 Kinder, die vom Pfarrer persönlich unterrichtet wurden. Unterricht hiess: Sie lernten hauptsächlich Bibelpassagen auswendig. Zunächst musste das religiöse Fundament der Kinder aufgebaut werden. Lesen, Schreiben und Rechnen wurde erst später zum Pflichtstoff.


Bild: Schulbildung wurde erst im 20. Jahrhundert zu einer Selbstverständlichkeit.
Schule in alter Zeit