Bachumleitung verursacht böses Blut
Prügelei im Entenbad
Ohne sich mit Balgach abgesprochen zu haben, legen die Bernecker und Auer beim Dammbau die Durchflüsse zu eng und die Tore des Wehrs derart unprofessionell an, dass Balgach allen Grund hat, Schäden durch Überschwemmungen zu befürchten. Vorerst lässt es die Gemeinde aber bei einem geharnischten Protest an die Adresse der Nachbarn bewenden. Bald schon kommt jedoch böses Blut auf. Nach einem schweren Unwetter im Hochsommer 1861 stauen sich die hoch gehenden Bäche am Durchlass, und die schlecht konstruierten Tore brechen unter dem zurückflutenden Wasser zusammen. Viele der Frucht tragenden Felder der Balgacher Bauern werden überschwemmt. Diesmal ziehen die wütenden Balgacher mit Spaten und Schaufeln bewaffnet los. Unter einem Strässchen beim Entenbad graben sie einen Durchlass, worauf sich die Wassermassen gleichmässig auf das ganze Gebiet zwischen Heerbrugg und dem Blattacher ergiessen. Das wiederum lassen sich die Auer und Bernecker nicht gefallen. Schliesslich stehen sich die Kontrahenten am Entenbader Durchlass auf beiden Seiten des Bachlaufs feindselig gegenüber. Die anschliessende Prügelei führt zu einigen blauen Augen und Blutergüssen. Schliesslich ziehen sich die Balgacher zurück. Nachdem der Dammdurchlass nachgebessert worden ist, breiten die streitbaren Parteien den Mantel des Schweigens über den Vorfall.
Bild: Bis zur Rheinkorrektion kommt es in Balgach immer wieder zu Überschwemmungen, die hohe Schäden verursachen, wie hier im Jahr 1914.