Auf der Suche nach dem Heil in der Ferne
Die Ortsgemeinde Balgach, die für die Existenzsicherung der Armengenössigen aufkommen müsste, sieht hier eine einfache und kostengünstige Lösung für ein Problem, das teuer zu werden droht. So unterstützt sie ausreisewillige Familien aktiv bei der Umsetzung ihrer Migrationspläne. Die Auswanderer erhalten sowohl die Verpflegung für die gefährliche Schiffsreise als auch ein Startkapital, das ihnen aber erst bei der Ankunft am Reiseziel ausbezahlt wird. 1863 reist eine Schar von 17 Balgachern nach Uruguay aus. Zwischen 1866 und 1868 sind 27 Auswanderer aus Balgach aktenkundig. Ab den 1880er-Jahren flaut die Auswanderungswelle dann markant ab. Die Stickerei ist mittlerweile so Gewinn bringend, dass sich eine Auswanderung nicht mehr aufdrängt.