Als die Edlen von Balgach ihren Besitz veräussern, übernehmen die Freiherren von Sax den Hof Balgach. 1347 kauft die damalige Äbtissin von Lindau den Hof und verwaltet ihn als Lehen. Die Herrschaftsrechte überträgt sie an den Edlen von Schloss Grünenstein. Die Balgacher scheinen mit ihren Herrinnen über die Jahre sehr zufrieden gewesen zu sein. Jedenfalls sprechen keine Quellen von grösseren Händeln. In jenen Jahren wächst der Hof zum Dorf Balgach heran. Trotz des langsam steigenden Wohlstands, den die Balgacher der gut gehenden Land- und Weinwirtschaft verdanken, können die Äbtissinnen von Lindau und der Edle von Grünenstein keine Sicherheit garantieren. So kommt es, dass sich die Balgacher im Jahr 1394 unter den Schutz der Stadt Feldkirch stellen, wobei sie sich vertraglich zusichern lassen, dass ihr Lehensverhältnis zu den Äbtissinnen von Lindau nicht negativ beeinflusst werde.
Diesen weitsichtigen Schutzvertrag schliessen die Balgacher, weil im späten 14. Jahrhundert das Kloster St. Gallen zur ernsthaften Bedrohung wird. Der damalige Abt Kuno von Stoffeln hat das Kloster durch Misswirtschaft und unseriösen Lebenswandel an den Rand des Ruins getrieben und die Abgabenlast seiner Untertanen massiv erhöht. Das schürt im Volk Unruhe, die sich auf die Adligen überträgt. Weil die Balgacher befürchten, bei einem allfälligen Waffengang von der Abtei Lindau nicht genügend Schutz zu erhalten, begeben sie sich unter die Fittiche von Feldkirch.
Bild: Karte von Lindau mit dem Frauenkloster aus dem Jahr 1550.