Ärger mit der Versorgung fremder Truppen
Als die Franzosen im März 1799 nach einer militärischen Schlappe abziehen, folgen ihnen die Österreicher auf dem Fuss, und dasselbe Spiel beginnt von vorne. Im Herbst 1799 sehen sich die Österreicher ihrerseits zum Rückzug gezwungen. Balgach muss dem fliehenden Heer 13 zweispännige Fuhrwerke überlassen. Drei der teuren Wagen und zwei Pferde kommen nicht mehr zurück. Die Lücke wird sogleich wieder von den Franzosen geschlossen. Wiederum müssen die Balgacher mehrere tausend Gulden für die Versorgung der ungeliebten Besatzer aufwerfen. Nicht nur das: Um die französischen Verteidigungslinie zu stärken, werden die Rheintaler Milizen von Napoleons Generälen zwangsrekrutiert, darunter auch eine unbekannte Anzahl Kämpfer aus Balgach.
Unruhe im Land
Während der Koalitionskriege ist die politische Lage in der Schweiz höchst instabil. Die Staatsform wechselt ständig: Während die Franzosen die Helvetische Republik etablierten und stützten, wird unter österreichischer Besetzung wieder die alte Ständeordnung eingeführt. Im ganzen Land herrscht Unruhe, Gesellschaft und Politik sind stark polarisiert. Den Unitariern, die mit der Helvetischen Republik einen starken Bundesstaat anstreben, stehen die Föderalisten gegenüber, die einen losen Ständebund bevorzugen. In Balgach sehnen sich nicht wenige zurück nach der Rheintaler Republik.
Bild: Napoleon war nicht nur im Rheintal unbeliebt, sondern hatte in ganz Europa seine Gegner, wie diese englische Karikatur von 1813 zeigt. Ihr Titel: Boneys neues Aufgebot füllt die Verbände der alten Regimenter wieder auf.