Römische Münzen - von Alemannen versteckt?
Zur Römerzeit ist das Territorium, auf das Balgach später zu stehen kommt, immer noch Sumpfland, das häufig vom Rhein überschwemmt wird. Keine guten Voraussetzungen also, um hier eine Siedlung zu bauen. Arbon im Norden und Chur im Süden sind die nächsten grösseren Römersiedlungen. Das St. Galler Rheintal gehört zur Provincia Raetia und wird von zwei wichtigen Strassen erschlossen. Die eine führt entlang der rechten Talseite von Chur über Maienfeld nach Altenstadt und Bregenz bis Augsburg, dem Hauptort der Provinz. Die zweite zieht sich von Bregenz über Arbon und das südliche Bodenseegebiet bis zum Kastell in Pfyn im heutigen Thurgau.
Funde am Hangweg
Beide Strassen lassen Balgach links liegen. Immerhin ein Hangweg soll an der Stelle vorbeigeführt haben, wo später das Dorf gebaut wird. Davon zeugen verschiedene Waffen- und Münzenfunde wie jener bei Wyden. Solche so genannten Hortfunde sind typisch für das späte 3. und frühe 4. Jahrhundert n.Chr. In dieser Zeit verzeichnete die nachmalige Schweiz immer wieder Angriffe von alamannischen Stämmen, die jenseits des Rheins siedeln. Die Beutezüge der Nachbarn zwangen die romanisierte Landbevölkerung grenznaher Gegenden, ihre Höfe zu verlassen. Die Wertsachen steckten sie in Säcke oder Metallkessel, die sie vergruben. Natürlich hofften sie, später zurückkehren zu können. Oft war diese Hoffnung trügerisch.
Bild: Die Schweiz zur Zeit der Römer