Krieg, Hungersnöte und Seuchen
Hinzu kommt, dass das 17. Jahrhundert durch verheerende Unwetter und Kälteperioden gekennzeichnet ist, die als "Kleine Eiszeit" in die Geschichte eingehen. Die Ernteausfälle sind deshalb besonders gross. Der Mangel an Nahrungsmitteln, verursacht durch Missernten und Plünderungen, gipfelt in Hungersnöten und rasant wachsender Armut. Das Rheintal muss sein Getreide auf dem Markt in Lindau beziehen. Die Ware wird per Schiff über den Rhein angeliefert. Manche Schiffe werden – vor allem während des Krieges – schon auf dem Bodensee von Piraten gekapert und erreichen das Rheintal nie. Tausende von Einwohnerinnen und Einwohnern des Rheintales verlieren in Folge von Hunger und Krankheiten das Leben.
Bild: Soldaten plündern einen Bauernhof. Bild von Sebastian Vrancx aus dem Jahr 1620.