Das Rheintal und der 30-jährige Krieg
Überfälle auf Rheintaler Höfe
1628 suchen 40‘000 fremde Krieger die Rheintaler Höfe heim. Die Schäden, die solche Heereszüge verursachen, sind erheblich: Die Höfe werden geplündert, Ernten, Vieh und Geflügel zur Versorgung der Truppen beschlagnahmt. Am 14. Mai 1628 kommen die Höfe überein, die Kriegskosten untereinander aufzuteilen. Weil die ausländischen Truppen, die ihr Lager an den Grenzen aufgeschlagen haben, eine ständige Bedrohung für das Rheintal sind, beschliessen die Bewohner, aus den 2500 wehrfähigen Männern des Tales vier bewaffnete Abteilungen zu bilden. Die Balgacher kommen zur zweiten Abteilung und müssen ihren Dienst zwischen Rheineck und Schmitter (Diepoldsau) versehen. Die bewaffneten Männer haben primär einen Überwachungsauftrag. Gegenüber den Krieg führenden Ländern wird ausdrücklich festgehalten, dass es um einen reinen Schutz der eidgenössischen Grenzen ginge und nicht um eine Angriffshandlung.
Dennoch tritt 1633 der Ernstfall ein: Die Schweden sind bei Konstanz in die Eidgenossenschaft eingedrungen, plündern mehrere Orte und bedrohen St. Gallen, ohne jedoch weiter vorzurücken. Erst 1635 ziehen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Kurz vor Kriegsende tritt im Rheintal ein weiteres Mal eine heikle Situation ein, als schwedische Truppen weit in den Süden vordringen. Die Eidgenossenschaft erhöht ihre Abwehrbereitschaft und schickt zusätzliche Truppen, um das Rheintal vor den "in Vorarlberg hausenden Schweden" zu schützen. 1647 gelingt es den Schweden, Bregenz zu erobern.
Bild: Die Unterzeichnung des Westfälischen Friedens in Münster beendete den 30-jährigen Krieg.